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Seit langem probier ich immer mal wieder aus wie ich meine Bookmarks organisieren kann. Das ist über die Jahre ein hin- und her. Zuletzt habe ich die Bookmarks einfach im Browser gepflegt. Leider ist das synchronisieren der Bookmarks und anderer Einstellungen zwischen Browsern noch nie ohne Probleme oder Einschränkungen gewesen. Ein Nachteil ist dann auch, dass man mehr oder weniger an einen Browser gebunden ist.
Vor kurzem bin ich dann auf Linkding gestoßen. Eigentlich wollte ich die Bookmarks nicht unbedingt in einem externen Tool pflegen. Irgendwie bin ich jetzt aber trotzdem bei dem Tool gelandet und ich muss sagen, dass ich es bisher liebe. Warum? Weil es einfach gut funktioniert und in seiner Einfachheit fast nicht zu unterbieten. Und der Name ist für deutschsprachige einfach super. Lasst den mal auf euch wirken...
Linkding / Technik
Linkding ist ein Open Source Tool zum Verwalten von Bookmarks, das in Python programmiert ist und Django als Framework nutzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bookmark-Management-Tools, die direkt in den Browser integriert sind, läuft Linkding als eigenständige Server-Anwendung. Das bedeutet, dass deine Bookmarks sicher gespeichert und einfach verwaltet werden, ohne dass sie automatisch mit deinem Browser synchronisiert werden.
Was Linkding besonders macht, ist die einfache Benutzeroberfläche, die es dir ermöglicht, auch ohne technisches Vorwissen schnell durch die Anwendung zu navigieren. Im Standard wird eine SQLite-Datenbank verwendet, aber es bietet auch die Möglichkeit, auf PostgresDB umzusteigen. Das ist ein echtes Plus für alle, die eine leistungsfähigere Lösung suchen und ist in meinem Fall eine willkommene Option gewesen.
Mein Docker Setup habe ich hier veröffentlicht: Linkding Docker Setup
Tagging und Filtern leicht gemacht
Im Vergleich zu anderen Tools wie Linkwarden (was ich auch sehr hübsch finde), das Kategorien verwendet, setzt Linkding auf ein einfaches und unkompliziertes Tagging-System. Du kannst Tags einfach hinzufügen und diese Tags nutzen, um deine Bookmarks zu filtern. Die intuitive Sidebar ermöglicht es dir, nach Tags zu filtern und sorgt dafür, dass du schnell genau das findest, was du suchst. Wenn du einmal nach einem Tag gefiltert hast, zeigt die Sidebar nur noch die relevanten Tags an, was die Filtermöglichkeiten weiter verfeinert.
Linkding ist nicht nur für Einzelpersonen gedacht – es unterstützt mehrere Benutzer und ermöglicht das Teilen von Bookmarks. Das ist besonders nützlich, wenn du in einem Team arbeitest oder Informationen mit Kollegen austauschen möchtest.
Integration und Erweiterungen
Ein weiteres tolles Feature von Linkding ist die Unterstützung einer REST API. Dies bedeutet, dass es zahlreiche Drittanbieter-Anwendungen gibt, die mit Linkding kommunizieren können. In meinem FreshRSS habe ich Linkding beispielsweise als Share Service registriert. So kann ich interessante Artikel direkt mit nur einem Klick in Linkding speichern, was meinen Workflow erheblich vereinfacht.
Natürlich kannst du deine Bookmarks auch importieren und exportieren, wobei das Ganze über das beliebte Netscape Bookmark HTML-Format geschieht. So bleibt der Übergang zu Linkding für alle, die von anderen Anwendungen migrieren möchten, nahtlos.
Es gibt diverse Erweiterungen für gängige Browser. Hier findet ihr mehr Infos dazu: https://linkding.link/browser-extension/
Zusätzlich gibt es auch ein einfaches Bookmarklet, dass in jedem Browser funktioniert. Das Bookmarklet kann direkt aus den Linkding Settings (Tab "Integration") des eingeloggten Benutzers gespeichert werden.
Ich habe Linkding noch zusätzlich in meinem Browser als Suchmaschine hinterlegt, sodass ich schnell meine Bookmarks direkt aus dem Browser heraus finden kann.
Offline Version / Archiv
Linkding kann auch manuell oder automatisch eine offline Version der Webseite ablegen.
Manchmal sind Seite allerdings hinter einem Login und der Linkding-Server, der die Seite im Hintergrund dann laden will, kommt technisch nicht an die Inhalte. Oder es stören einfach Cookie-Banner.
In dem Fall kann man sich eine Offline Version über die Browser Extension singlefile erstellen und diese dann in Linkding (oder zu archive.org) hochladen.
Über den Link "View" bei einem Bookmark kann man dann die Archivfunktion nutzen.
Solltet ihr für euer Setup-Docker verwenden und die Archivfunktion nutzen wollen, sollte das Plus-Docker-Image verwendet werden. Es beinhaltet bereits einen vorinstallierten Chrome-Browser der für das Herunterladen zuständig ist. Dieser wird dann Headless verwendet. Ihr bekommt also den Browser nicht zu Gesicht. Das ist notwendig damit die Webseiten korrekt dargestellt werden da viele Webseiten heute mehr als nur einfache HTML Seiten sind.
Fazit
Bisher hätte ich nicht gedacht, dass mich Linkding so begeistern würde. Es ist so einfach und schnell damit zu arbeiten. Es ist zugänglich über alle Plattformen und lässt sich zudem leicht in den Browser integrieren.
Wer mehr Wert auf eine super hübsche UI sucht sollte sich vielleicht andere Tools wie Linkwarden anschauen. Für mich scheint Linkding genau das "Ding" zu sein.